Überall auf der Welt steigt die Nachfrage nach Kartoffeln, die professionell, erfolgreich und nachhaltig angebaut werden können. Aufgrund des Klimawandels, der wachsenden Weltbevölkerung und der veränderten Verbrauchernachfrage werden Forschung und Züchtung immer wichtiger - nicht nur für jetzt, sondern auch für die Zukunft.
Der Großteil der zunehmenden Nachfrage muss durch Verbesserungen in den Wertschöpfungsketten für Kartoffeln, durch neue Technologien und durch Innovationen bei der Züchtung von Pflanzen aufgefangen werden.
Agrico Research arbeitet intensiv an der Entwicklung neuer und innovativer Kartoffelsorten und ist in diesem Bereich das weltweit führende Kompetenzzentrum. Bei der Forschung und Entwicklung konzentrieren wir uns vor allem auf diese Aspekte:
Mit der Entwicklung neuer Sorten strebt Agrico Research also danach, jetzt und in Zukunft die spezifischen Wünsche von Erzeugern, Verarbeitungsindustrie und Verbrauchern überall auf der Welt zu erfüllen.
Agrico Research entwickelt fortwährend neue Sorten mit verbesserten Eigenschaften, z. B. bei Reifezeit, Schalenfarbe, Fleischfarbe, Knollenform und Kochtyp. All diese Aspekte sind für Erzeuger, Einzelhändler und die Verarbeitungsindustrie gleichermaßen wichtig. Die Konzentration auf eine Verbesserung der Anbaueigenschaften unserer Sorten ermöglicht es uns, das Angebot genau auf die Nachfrage auf den lokalen Märkten abzustimmen.
Krankheiten und Schädlinge haben bei Kartoffeln erheblichen Einfluss auf die Stabilität der Erträge. Deshalb ist die Züchtung von Sorten, die resistent gegenüber Krankheiten wie Kraut- und Knollenfäule sind, ein wichtiges Ziel des Veredelungsprogramms von Agrico Research. Daraus sind u. a. unsere Next-Generation-Sorten mit ihrer natürlichen Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule hervorgegangen.
Die Qualität einer Kartoffel hängt letztendlich von den Ergebnissen bei der Ernte und der Verarbeitung ab. Das Kriterium „Qualität“ ist allerdings komplex und kann auf vielerlei Weise beeinflusst werden. Teile der DNA einer Kartoffeln haben Einfluss auf die Form, den Nährwert, den Geschmack, die Lagerungsmöglichkeiten und die Verarbeitungsmerkmale. Gerade diese Faktoren spielen für Agrico Research bei der Entwicklung hochwertiger Sorten eine große Rolle.
Eines der wichtigsten Ziele bei der Entwicklung neuer Kartoffelsorten bei Agrico Research ist die Steigerung der Erträge und die Realisierung einer optimalen Rendite für die Kunden. Deshalb gehen wir im Züchtungsprozess mit viel Sorgfalt vor - für Sorten mit hoher Ernte und minimalen Verlusten.
Agrico hat sich ganz bewusst für Zuchttechniken entschieden, die auf der ganzen Welt zulässig und nicht Gegenstand öffentlicher Diskussionen sind.
Das bedeutet, dass unsere Kartoffelsorten ganz ohne Genveränderungen entstehen.
Allerdings kommen bei Agrico markerbasierte Verfahren zum Einsatz. Dabei werden DNA-Merkmale einzelner Setzlinge aus dem Zuchtprogramm als Selektionsmerkmale herangezogen, sobald ein Zusammenhang mit einer bestimmten Eigenschaft hergestellt wurde. Anhand von Markern wird die DNA einer Kartoffelpflanze kartiert und jeder Marker steht für ein bestimmtes Merkmal. Die Zusammenhänge zwischen den Markern und den zugehörigen Eigenschaften liefern wichtige Informationen, die während des Selektionsprozesses die Entscheidung erleichtern können. So können z. B. bei der Kreuzung zweier Elternpflanzen die Marker für ein bestimmtes Merkmal wie eine Phytophthora-Resistenz berücksichtigt werden. Nach der Kreuzung wird dann geprüft, ob die Nachkommen die gewünschten Marker und die zugehörigen Eigenschaften aufweisen. So kann mithilfe der DNA genau die Pflanze mit dem richtigen Fingerabdruck für den gewünschten Markt gefunden werden.
Der Sitz von Agrico Research befindet sich in Bant, in der Gemeinde Noordoostpolder in der niederländischen Provinz Flevoland. Im betriebseigenen, 4000 m2 großen Treibhauskomplex entstehen die neuen Sorten und werden umfangreiche Forschungsarbeiten durchgeführt.
Der Zuchtprozess von Agrico Research umfasst die neuesten Erkenntnisse über Genetik und Zuchtverfahren und erfolgt in enger Abstimmung mit den angeschlossenen Züchtern. Das Zuchtzentrum liefert den Erzeugern das Ausgangsmaterial und Beratung und sorgt für zentralisierte Testungen. In einem späteren Stadium sorgt Agrico Research dann auch für die Vermehrung der selektierten Setzlinge.
Der Zuchtbetrieb umfasst verschiedene Laboratorien, die die Anbaueigenschaften, z. B. die Backqualität von Pommes-frites- und Chips-Sorten und die Kocheigenschaften von Speisekartoffeln ermitteln. Die Labore untersuchen auch die Resistenz gegen Krankheiten und mithilfe von DNA-Markern die gewünschten Sortenmerkmale. Auf den 30 Hektar großen Testfeldern im In- und Ausland werden jährlich zahlreiche neue Sorten getestet.
Der Landwirtschaftssektor bemüht sich, die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf die Umwelt und das Lebensumfeld zu reduzierten. Dies aber ist für den Kartoffelanbau mit Herausforderungen verbunden. Mit zunehmendem Virendruck und den Restriktionen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, etwa dem Verbot des Krautvernichtungsmittels Reglone und des Keimhemmers Chloro IPC, wird der Anbau immer komplexer. Deshalb wird es immer wichtiger, neue Sorten mit umfassenderen Virusresistenzen zu entwickeln.
Der Landwirtschaftssektor verändert sich ständig und auch im Kartoffelanbau nimmt das Tempo der Neuentwicklungen zu. Strengere Rechtsvorschriften in Sachen Pflanzenschutz sind hier ein wichtiger Aspekt. Seit der Ernte 2020 darf das gängige Pflanzenschutzmittel Chloro IPC nicht mehr für die langfristige Lagerung von Kartoffeln verwendet werden. Das hat z. B. auch Auswirkungen auf den Pommes-frites-Markt.
Über die Entwicklung von Kartoffeln aus Saatgut, also die Kultivierung von hybriden Sorten, wird in der Kartoffelwelt intensiv diskutiert. Das sog. TPS (true potato seed) ist ein heißes Thema. Gemeint sind damit echte Samen, also keine Saatkartoffeln. Bei TPS gibt es zwei verschiedene Arten: HIP-Hybride und SIP-Hybride. HIP steht für Highly Inbred Parent lines, SIP für Slightly Inbred Parent lines. Es geht also um Hybride aus Eltern mit entweder starker (HIP) oder nur geringer (SIP) Inzucht.
Agrico investiert jedes Jahr viel in Forschung und Entwicklung. Wir sind davon überzeugt, dass Transparenz für unsere Mitglieder von großer Wichtigkeit ist. Da wir aber auch die Interessen unserer Züchter vertreten, ist in manchen Fällen Vertraulichkeit notwendig. Dies stellt natürlich ein permanentes Dilemma dar.
Kraut- und Knollenfäule ist die am weitesten verbreitete Kartoffelkrankheit und wird in der Kartoffelwelt intensiv diskutiert. Agrico hat unter der Bezeichnung „Next Generation“ in verschiedenen Segmenten eine Reihe von Sorten mit Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule auf den Markt gebracht.
2019 wurde mit der Sorte Arizona ein Meilenstein erreicht: Sie war die erste Sorte von Agrico Research, deren Anbaufläche in den Niederlanden sich auf über 1000 Hektar für die Vermehrung von Saatkartoffeln erstreckte. Ein ganz besonderer Erfolg für diese Sorte aus dem Jahr 1997.
Agrico Research arbeitet intensiv an der Entwicklung neuer und innovativer Kartoffelsorten und ist in diesem Bereich das weltweit führende Kompetenzzentrum. Unsere Zuchtziele sind darauf ausgerichtet, jetzt und in Zukunft die spezifischen Wünsche von Erzeugern, Verarbeitungsindustrie und Verbrauchern überall auf der Welt zu erfüllen.
Falls Sie spezielle Fragen haben oder erfahren möchten, was Agrico Research für Sie tun kann, sprechen Sie uns gerne an.