2019 wurde mit der Sorte Arizona ein Meilenstein erreicht: Sie war die erste Sorte von Agrico Research, deren Anbaufläche in den Niederlanden sich auf über 1000 Hektar für die Vermehrung von Saatkartoffeln erstreckte. Ein ganz besonderer Erfolg für diese Sorte aus dem Jahr 1997.
Ursprung
Die Basis für Arizona (AR 98-0313) wurde im Jahr 1997 gelegt. Bei der Mutter von Arizona handelt es sich um einen Setzling aus einem britischen Zuchtprogramm (UK 150-19D22). Der Vater ist die Sorte Mascotte. Mascotte (MA 77-2 x Rianta) konnte im Handel keine Erfolge erzielen. Zum Stammbaum der Mutter ist nichts Weiteres bekannt. Auf den ersten Blick sind das keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Züchtung, doch es kam anders.
1999 wurden 140 Nachkommen (Klone) ausgepflanzt. Davon hat man 13 behalten und im Jahr 1999 erneut ausgepflanzt. Dies war die Grundlage für die erste 1000-Hektar-Sorte von Agrico Research.
Beliebte Sorte
2010 wurde Arizona auf der NAK-Liste erstmals namentlich (und nicht nur als Nummer) erwähnt. Danach ging alles sehr schnell: Die Anbaufläche vergrößerte sich 2011 und 2012 auf das Drei- bzw. Vierfache. Von 2013 bis 2015 war im Durchschnitt jedes Jahr eine Verdopplung zu verzeichnen. Danach betrug der Anstieg im Jahresdurchschnitt kontinuierlich 20 bis 30 %. 2019 entfielen auf Arizona 44 % der Gesamtfläche aller 24 Sorten von Agrico Research.
Von den 2018 geernteten Arizona-Saatkartoffeln wurden 20 000 Tonnen exportiert, die meisten in die Mittelmeerländer. Die größten Abnehmer waren Algerien (ca. 30 %) und Italien (ca. 15%), gefolgt vom Irak mit rund 13 %. Auch nach Übersee, z. B. nach Kuba, Botswana, in den Sudan und nach Honduras, wurde Arizona geliefert. Insgesamt wurden die Saatkartoffeln in 30 Länder ausgeführt. Arizona war damit zu diesem Zeitpunkt die meistverkaufte Agrico-Sorte.
Meilenstein für Arizona
2019 erreichte Arizona die bemerkenswerte Marke von 1000 Hektar, eine herausragende Leistung für eine Sorte, die noch durch Züchterrechte geschützt ist und damit nicht frei gehandelt werden darf. Arizona gehörte damit zu den 10 wichtigsten Sorten weltweit*. Von den 2019 angemeldeten 480 Sorten konnten nur fünf eine Anbaufläche von über 1000 Hektar aufweisen. Und nur drei davon waren noch durch Züchterrechte geschützt.
Handwerk oder Wissenschaft?
Die Züchtung von Pflanzen ist ein ganz besonderes Fach, das Handwerk mit Wissenschaft kombiniert. Die wissenschaftliche Grundlage für den Erfolg von Arizona ist sehr dünn, aber das Knowhow und die Erfahrung der Züchter von Agrico Research haben es ermöglicht, dass aus der Kreuzung, die auf dem Papier wenig vielversprechend war, die erste Agrico-Research-Sorte mit einer Fläche von 1000 Hektar werden konnte.
Dafür war natürlich viel Arbeit erforderlich. Von 1959 bis 1961 wurden pro Jahr durchschnittlich 3500 Klone gepflanzt. In den Folgejahren waren es dann jährlich ca. 25 000 Klone und von 1975 bis 1999 sogar 75 000 Klone. Bis Arizona die erste Sorte von Agrico Research mit 1000 Hektar werden konnte, hat es also 41 Saisons gedauert und es waren rund zwei Millionen Nachkommen aus Tausenden von Kreuzungen notwendig.
*Diese Angabe bezieht sich lediglich auf die bei der NAK registrierte Fläche in den Niederlanden. Anbauflächen im Ausland sind nicht berücksichtigt.