Kraut- und Knollenfäule ist die am weitesten verbreitete Kartoffelkrankheit und wird in der Kartoffelwelt intensiv diskutiert. Agrico hat unter der Bezeichnung „Next Generation“ in verschiedenen Segmenten eine Reihe von Sorten mit Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule auf den Markt gebracht.
Next Generation
Die Züchtung von Sorten mit Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule ist ein erheblicher Fortschritt, vor allem für den biologischen Anbau von Kartoffeln. Die Next-Generation-Sorten haben aber auch Merkmale, die die im konventionellen Markt zu einem Erfolg machen.
Resistenz
Die genetische Grundlage für Sorten mit Phytophthora-Resistenz ist bisher noch schwach. Häufig basiert die Resistenz auf nur einem Hauptgen. Dabei werden dann bei den Next-Generation-Sorten etwa fünf verschiedene Resistenz-Gene eingekreuzt. Bei resistenten Sorten sterben alle Zellen, die von dem Pilz befallen werden, schnell ab und verhindern so eine Ausbreitung. Am Ende der Reifung tendiert die Pflanze allerdings dazu, das Resistenz-Gen auszuschalten. Die Resistenz ist also nicht dauerhaft und der Pilz kann in der zweiten Hälfte der Wachstumssaison noch zum Zuge kommen. Bei einem biologischen Anbau ist dann das Verbrennen des Laubs die einzige Möglichkeit. Für den konventionellen Anbau wird erforscht, wie die Resistenz gegen Kraut- und Knollenfäule optimal genutzt werden kann. Die größten Vorteile werden hier durch eine Reduzierung der Spritzbehandlungen erzielt. Agrico Research erforscht daher einen alternativen Spritzplan zur Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule bei Next-Generation-Sorten, damit die Resistenz maximal zur Geltung kommen kann.
Neues Gelände
Die Entwicklung von Next-Generation-Sorten ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem mehrere Resistenz-Gene miteinander kombiniert werden. So kann voraussichtlich gewährleistet werden, dass die Sorten häufiger und in unterschiedlichen Anbauregionen bis zu Ende der Wachstumssaison frei von Phytophthora sind.
Welcher Phytophthora-Stamm die Pflanze befällt, spielt bei der Resistenz keine Rolle. Es muss aber bekannt sein, ob er für das Resistenz-Gen in der betreffenden Next-Generation-Sorte virulent ist. Für eine optimale Nutzung der Sorten ist es also wichtig, welche Virulenz in welcher Region auftritt und wie diese innerhalb der Region, über die Regionen hinweg und im Verlauf der Saisons verläuft. Leider ist dazu bisher nur wenig bekannt, weshalb sich Wissenschaftler intensiv mit dem Thema beschäftigen.