Agrico investiert jedes Jahr viel in Forschung und Entwicklung. Wir sind davon überzeugt, dass Transparenz für unsere Mitglieder von großer Wichtigkeit ist. Da wir aber auch die Interessen unserer Züchter vertreten, ist in manchen Fällen Vertraulichkeit notwendig. Dies stellt natürlich ein permanentes Dilemma dar.
Wissensaustausch
Die Züchtung neuer Sorten ist ein langwieriger Prozess, in dessen Verlauf viel neues Wissen und Zuchtmaterial gesammelt wird. Dieses Wissen muss unbedingt gut geschützt werden. Teilweise werden Informationen, die durch jahrelange Forschung gewonnen wurden, zu leichtfertig weitergegeben. Vertraulichkeit ist bei Forschung und Entwicklung daher dauerhaft ein wichtiges Thema und auch Gegenstand aller unserer Vereinbarungen mit Mitarbeitern, Züchtern und Kooperationspartnern.
Kooperationen mit öffentlichen Einrichtungen sind immer nur vorübergehender Art, denn diese Einrichtungen sind verpflichtet, Informationen zu einem bestimmten Zeitpunkt zu veröffentlichen. Davon könnten Mitbewerber profitieren. Sie hätten in diesem Fall zwar einen Entwicklungsrückstand, was aber aufgrund der langen Dauer des Züchtungsverfahrens kein großes Problem wäre. Wir wollen die Interessen unserer Mitglieder schützen und deshalb ist Agrico sehr zurückhaltend, was Informationen über Entwicklungen bei der Suche nach neuen Sorten an die Mitglieder angeht. Das Management, der Vorstand und der Aufsichtsrat von Agrico wissen jederzeit über die Aktivitäten bei Forschung und Entwicklung Bescheid und überwachen diese für die Mitglieder.
Forschung auf unterschiedlichen Gebieten
Hinter den Kulissen arbeitet Agrico Research kontinuierlich an Innovationen und der Entwicklung neuer Sorten. Viele Untersuchungen haben das Ziel, neue Eigenschaften im Genmaterial von wilden Kartoffelsorten, primitiven Kultursorten, Landrassen und Handelssorten zu finden. Primitives Material kann zwar besonders viele Informationen liefern, diese aber für neue Sorten zu nutzen, ist ein langer und komplizierter Prozess.
Darüber hinaus sucht Agrico Research ständig nach Möglichkeiten, die Veredelung schneller und effektiver zu machen. So streben wir etwa danach, dass mehr Nachkommen eine günstige Genkombination aufweisen, und versuchen, bei jüngeren Generationen zuverlässiger die vielversprechendsten Nachkommen zu erkennen. Bei diesen neuen Selektionsverfahren kommen fast immer moderne DNA-Technologien und Techniken zum Einsatz.
Zusätzlich wird auch das bestehende Portfolio fortwährend überprüft und ermittelt, inwieweit mit den aktuellen Handelssorten ein Mehrwert erzielt werden kann. So ist Agrico an mehreren Forschungsprojekten für eine bessere Bekämpfung von bakteriellen Krankheiten beteiligt. Schließlich ist es nicht realistisch, dass dieses Problem nur durch die Züchtung von Sorten mit entsprechenden Resistenzen in den Griff zu bekommen ist.